Samstag, 23. Mai 2020

Video des Monats - und Videobimbo des Monats

Zwei Dinge haben mich die letzten Tage so aufgewühlt, dass ich mich doch mal wieder genötigt gefühlt sah, einen Blogeintrag zu schreiben. Es geht um zwei YouTube-Videos, die eine jetzige YouNowerin und eine ehemalige YouNowerin gepostet haben.

Video des Monats

 Fangen wir mit dem positiven Video an - wobei sich bei dem Thema die Frage stellt, ob das Wort positiv hier wirklich das richtige ist.

KeyMaya hat heute ein Video auf YouTube gepostet, in dem sie von ihrer Vergewaltigung erzählt, die sie vor zwei Jahren durchmachen musste.



Für mich war das ein absolut bewegendes Video.

Erst mal muss man den Mut aufbringen, so etwas in einem Video zu verarbeiten, dann muss man den Mut haben, es online zu stellen und dann muss man - was wahrscheinlich das schwierigste von allem ist - den Mut aufbringen, sich mit den Kommentaren auseinanderzusetzen.

Denn natürlich, obwohl man bei dem was ihr passiert ist, nur traurig sein kann und das auch in den Kommentaren viele Menschen ausdrücken, gibt es auch wieder einige Gehirnamputierte, die das Ganze entweder bezweifeln oder relativieren.

Als ob sich irgendjemand freiwillig mit so einer intimen Geschichte der Öffentlichkeit aussetzen würde, wenn er nicht das Gefühl hätte, etwas damit bewegen zu können. Mit positiv ist hier also nicht der Inhalt des Videos gemeint, aber positiv ist Mays Einstellung und auch die Art und Weise, wie das Video gemacht wurde (nicht zu kurz, nicht zu lang, nicht sensationsgeil aber trotzdem eindringlich).

Von solchen Videos (natürlich nicht von dem was ihr passiert ist), sollte es viel mehr von den modernen Influencerinnen geben. Und ich kann ihr nur viel Glück wünschen, dass ihr so etwas in Zukunft nicht noch einmal passiert und dass sie es irgendwie schafft, darüber hinwegzukommen. 


Videobimbo des Monats

Dazu steht im krassen Gegensatz das neueste Video von... wem wohl? Natürlich von Nicole Sto. 

Während andere Menschen in diesen Corona-Zeiten sich um ihre Angehörigen Gedanken machen, oder über ihren Job, über die Hundertausende von Toten auf der Welt oder einfach nur über ihre Zukunft, macht sich Nicole Gedanken über: Ihre Haare.

Was auch sonst. OK, es hätten auch ihre Fingernägel sein können. Ach, die Fingernägel waren schon in dem drei Tage früher erschienenen Video das Thema. Eine gute Influencerin sorgt für Abwechslung!


Natürlich gibt es auch in diesen Zeiten nicht nur Corona.

Deswegen ist auch erst mal nicht verwerflich, dass jeder Influencer über etwas anderes postet. Aber mich regt es einfach innerlich auf, wie man auf den Friseurtermin als den wichtigsten Termin in seiner näheren Zukunft darstellen kann. (Das ganze hatte ja schon ein entsprechendes tagelanges Vorgeplänkel in ihren Instagram-Stories.)

Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, postet sie ein paar Tage später eine Instagram-Story von ihrem Friseurbesuch. Atemschutzmasken? Ne, wieso das denn? Für Influencer mit 10cm-Fingernägeln gilt das nicht. Für Starfriseure wohl auch nicht.



Ich kann mich auch leider immer nur wiederholen, weil ich es selber auch absolut nicht verstehen kann. Wie man als eigentlich intelligentes und interessantes Mädchen in so eine Belanglosigkeit versumpfen kann.

Obwohl ich sie wirklich super hübsch finde - mit so einer Tussi (sorry, ein besser passenderes Wort gibt es einfach nicht) würde ich mich nie abgeben wollen.

Das Schlusswort

So, mehr will ich dazu gar nicht sagen.

Aber ich hatte das Gefühl, dass es mal gesagt werden musste. Geplant hatte ich eigentlich nur einen Blogeintrag über den Videobimbo des Monats Nicole Sto.

Gott sei Dank gibt es aber auch positive Überraschungen. Danke Maya! Schade, dass es so ein ernstes Thema ist.


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